Besuche uns im Netz:
Klartext | Keine Panik, aber Wachsamkeit – der Brexit für den Gartenbau
16388
post-template-default,single,single-post,postid-16388,single-format-standard,qode-quick-links-1.0,ajax_fade,page_not_loaded,,qode-title-hidden,side_area_uncovered_from_content,qode-theme-ver-11.0,qode-theme-bridge,wpb-js-composer js-comp-ver-5.1.1,vc_responsive

Keine Panik, aber Wachsamkeit – der Brexit für den Gartenbau

Heiß diskutiert, vielfach bedauert und nun mit Unbehagen erwartet – der Austritt Großbritanniens aus der EU lässt auch den Gartenbau am Niederrhein nicht kalt. Oder sagen wir so – sollte er zumindest nicht. Denn, dass es direkte Auswirkungen für’s Geschäft mit Blumen und Pflanzen geben wird ist klar, nur wie hoch das Ausmaß ist, das müssen wir abwarten.

Fakt ist: Gartenbaubetriebe und Handel müssen damit rechnen, dass der grenzüberschreitende Handel nach Großbritannien in Zukunft erheblich schwerer sein wird. Gründe dafür wären eine mögliche Wiedereinführung von Zollgrenzen und neue, nationale phytosanitäre Bestimmungen, die es erst einmal zu erfüllen gilt. Zwar finden nur wenige Blumen und Pflanzen  ihren Weg zum britischen Kunden direkt über den bestehenden deutschen Großhandel, doch das ist noch lange kein Grund aufzuatmen und zu denken: „Betrifft mich eh nicht“. Das tut es nämlich doch, denn das ist der Punkt an dem die Niederländer ins Spiel kommen…

Deutsche Großhändler vermitteln nämlich ein nicht zu unterschätzendes Volumen an Zierpflanzen auf dem britischen Markt – und zwar über niederländische Exporteure. Dieser Zwischenhandel hat sich seit Jahren erfolgreich bewährt, aber er verschleiert natürlich auch die aktuellen Export Statistiken, die demnach nur wenig Aufschluss über das tatsächliche Marktvolumen von Blumen und Pflanzen aus Deutschland direkt nach Großbritannien zulassen.

Brexit Klartext-1

Lukas Vos, Geschäftsführer der Flora Holland gibt uns eine Hausnummer: „Im Jahr 2015 wurden 17% des gesamten niederländischen Exports von Blumen und Pflanzen mit einem Wert von 925 Mio. Euro auf die andere Seite des Kanals exportiert“. Wie viel davon aus Deutschland kommt? Das wissen wir nicht genau. Aber auf jeden Fall ein Teil.

Klar ist jetzt also, dass der drohende Brexit Aufmerksamkeit fordert – auch vom deutschen Gartenbau. Entwicklungen müssen genau beobachtet werden und Neuerungen oder Veränderungen sollten vom Handel unmittelbar an die produzierenden Betriebe weitergegeben werden, damit sie schnell und flexibel reagieren können und Umsatzeinbußen vermeiden. Es gilt wachsam zu bleiben – und wenn nötig auch aktiv beim Großhandel nachzuhaken, wenn Unklarheiten auftauchen.

Es geht also – mal wieder – nur und am besten gemeinsam. Kommunikation ist wie immer das Stichwort um auf die neuen Bedingungen des britischen Marktes schnell reagieren zu können. Der kommende Brexit ist kein Grund zur Panik, aber wachsam sollten wir bleiben.

Brexit Klartext-4

Brexit Klartext-2

No Comments

Post A Comment