Besuche uns im Netz:
Klartext | Rosen sind giftig?! Öko Test veröffentlicht verheerende Testergebnisse.
16689
post-template-default,single,single-post,postid-16689,single-format-standard,qode-quick-links-1.0,ajax_fade,page_not_loaded,,qode-title-hidden,side_area_uncovered_from_content,qode-theme-ver-11.0,qode-theme-bridge,wpb-js-composer js-comp-ver-5.1.1,vc_responsive

Rosen sind giftig?! Öko Test veröffentlicht verheerende Testergebnisse.

„Wie? Rosen sind giftig?“. „Ja, das habe ich heute im Radio gehört. Die Rosen vom Discounter und sogar die aus den Blumengeschäften sind giftig.“ „Puh, das wusste ich nicht. Na, dann muss ich mir wohl etwas Anderes überlegen, was ich morgen zum Geburtstag meiner Mutter mitbringe.“ „Ja, mach‘ das besser. Sicher ist sicher …“.

Das war ein Gespräch zwischen zwei Müttern, das ich beinahe wortwörtlich so heute morgen verfolgt habe. Der Grund: Öko Test hat herausgefunden, dass Rosensträuße im Handel enorm mit Pestiziden belastet sind (HIER geht’s zum Bericht). So gab es wohl bei Aldi, Rewe und Co. verheerende Testergebnisse statt rosige Mitbringsel. Blumen und Pflanzen, die eigentlich der Inbegriff von Natur und Nachhaltigkeit sein sollten, werden zum Sinnbild für Pestizide und Gift. Zumindest in den Köpfen der Endverbraucher.

Dieses Gespräch heute morgen, das ich zufällig verfolgen konnte zeigt: Schlagzeilen bleiben im Kopf unserer Kunden. Der Ottonormalverbraucher hat kein Hintergrundwissen über die grüne Branche. Er weiß nicht wo die Pflanzen die in seinem Einkaufskorb landen produziert werden. Und er sieht im Normalfall auch keine Notwendigkeit sich weiter zu informieren. Aber was er hat, ist ein ganz sensibles Bewusstsein für sein eigenes Wohlergehen. Und wenn er „irgendwo mal gelesen hat“, dass Pflanzen enorm mit Schadstoffen belastet sind, selbst wenn sie mit Labeln wie Fairtrade oder MPS zertifiziert wurden, dann wird er es sich zwei Mal überlegen ob diese in seinem Einkaufskorb landen. Was bleibt ist ein ungutes Gefühl beim Blumenkauf. Und ein Schaden der für unsere gesamte Branche verheerend sein kann.

Rosen zum Muttertag – dieses Jahr werden viele Endverbraucher sich vermutlich Alternativen suchen. Mit gutem Grund. 

„Abwarten und die Füße still halten bis Alles vorbei ist“, oder „Pünktlich zum Muttertag kommt immer so etwas“, so oder so ähnlich sind die Reaktionen unserer Branche auf diese Studie. Ausflüchte statt Problemlösungen und gegenseitige Schuldzuweisungen statt des Erkennens von echtem Handlungsbedarf. Lediglich zwei der 14 getesteten Händler haben auf Nachfrage von Ökotest bisher eine Stellungnahme abgegeben (HIER zum Nachlesen).

Wir von Klartext sind der Meinung: Eine so bedenkliche Studie dürfen wir nicht ignorieren. Es ist uns zu 100 Prozent bewusst, wie verzwickt die ganze Sache ist. Ansprüche des Endverbrauchers scheinen unerfüllbar – es ist schließlich kaum möglich auf der einen Seite „scheinbar perfekte“ Pflanzen herzustellen, die in Aussehen, Duft, Haltbarkeit (und so weiter und so fort …) den heutigen Kundenansprüchen genügen und dabei gleichzeitig komplett „natürlich“ kultiviert werden.  Soll der Gärtner jetzt mit grüner Schürze höchstpersönlich in der Erde wühlen und jedes Pflänzchen einzeln liebevoll pflegen um es dann für 1,99 Euro zu verkaufen? Das kann nicht funktionieren.

Trotzdem müssen wir im Gartenbau Lösungen finden. Es ist höchste Zeit, dass sich Produzenten, Verbände und der Handel an einen Tisch setzen um Wissen zu bündeln, neue Möglichkeiten auszuprobieren und letztendlich zu verhindern, dass das Vertrauen des Endverbrauchers in Blumen und Pflanzen nicht komplett verloren geht. Giftige Rosensträuße, das geht nicht. Ganz egal, wie verzwickt die Produktionsbedingungen sind. Da hilft kein Herunterspielen und kein Abwarten. Da hilft nur Handeln.

Fakt ist: Bio-Betriebe sind bereits in einer Vorreiterposition und werden diese auch in Zukunft zwangsläufig mehr und mehr ausbauen. Warum also nicht jetzt schon das vorhandene Know-how nutzen und gemeinsam weiterentwickeln? Warum nicht diese Ökotest Studie als Weckruf nutzen und aktiv werden? Warum machen wir nicht den deutschen Gartenbau fit und transportieren unser Wissen dann in die Welt?

Das Ziel muss es sein, die Forderungen des Endverbrauchers nachhaltig und mit gutem Gewissen komplett zu erfüllen. Der Weg dahin, wird selbstverständlich nicht einfach. Aber er wird sich lohnen. Für uns alle. Damit Blumen und Pflanzen in Zukunft das bleiben, was sie schon immer waren: Ein Sinnbild für Natur und Nachhaltigkeit. Und ein wunderbares Mitbringsel für Mutter’s Geburtstag. Und – aus gegebenem Anlass -natürlich auch zum Muttertag.

Zur Übersicht haben wir alle aktuellen Stellungnahmen mal herausgesucht: Hier geht’s zu den Statements von Fairtrade, 2nd Floor, und dem Bundesverband Zierpflanzen. Außerdem haben wir schon einmal einen Artikel zumThema Nachhaltigkeit verfasst – wer also weiterlesen möchte- HIER entlang.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

No Comments

Post A Comment